Die UIAA-Skala oder wer klettert was

Submitted by Stefan Sedelmaier on Thu, 04/10/2008 - 16:29

Die UIAA-Einteilung ist eigentlich eher dazu gedacht, die Charaktereigenschaften des Bergvolkes undiskutierbar festzulegen:

UIAA (Bureau de Chamonix) classification:

I ... III:

Fußgänger. Freuen sich, daß sie im Gebirge sind und sind demenstprechend gut gelaunt. Aufgrund der Altersklasse wenig Aufstiegschancen in die nächste Kategorie. Froh und fröhlich zahlen sie die 30.000 Lire Maut für die Auffahrt zu den 3 Zinnen.
Klettersteigset im Rucksack. Fragen brav, ob Friends auch etwas aushalten.

IV ... V+:

Können bereits klettern. Absolute Materialkenner, Pit Schubert-Leser auf den Berghütten. Mit diesen Artgenossen ist es riskant, eine Diskussion über Standplatzbau zu führen. Toternst!
Wissen, daß Friends nix aushalten.
Nach etwa 10 Jahren geht es mit den Kletterkünsten in die nexte Kategorie und in den Vorstand des AV-Sektion Strudeldorf, Kuratorium Mensch und Natur.

V++ ... VI:

Sofern nicht von der vorherigen Kategorie kommend: Die absoluten Chaoten. Klettern barfuß, binden sich beim Abseilen gegenseitig Knoten in das Seil und ziehen den Vorsteiger mit Absicht von der Wand.
Können nicht klettern. Freuen sich über Bier, Knödel und Banana Split. Geht scho.
Haben dieses Können am Klettergerüst oder in der Eisenbahnbrücke so zufällig mal gelernt.
Fallen auch nicht öfer in den Abgrund als andere.
Kennen Friends nicht so genau, da ziemlich teuer.
Weiter in nexte kategorie, ohne es zu merken.

Sofern von vorhergender Kat. (IV...V+) kommend: Mit 43 den ersten Kletterführer publizieren (Brenta traumrouten) oder so. Kennen jeeeede Route um Cortina. Die Fränkische Schweiz liegt neben La-Chaux-de-Fonds, also im Jura nahe der französischen Grenze, oder? ­ da ist es bestimmt nicht schön.

VI+ ... VIII-

Vorhergehende Klasse nach einem jahr. Wissen nicht was sie noch klettern sollen, da das meiste ja erst ab VIII. Hier scheiden sich die Geister:
Mancheiner bleibt lebenslang in dieser Kategorie hängen. Also weiterhin Bananasplit und Gernknödel. Das Kletterboard im Zimmer bleibt weiterhin unbenützt. Oft ohne Ambitionen. Dann wieder für ein paar Monate mit Ambitionen und "Kletterziel". Wird aber eh' nix.
Komplettes Friend, Nuts und Hexsets am Gürtel.

Die andere Gruppe steigt nach weiteren 12 Monaten auf in die nexte Klasse VIII ... IX. Sofern nicht Frau, Kind und Arbeit. Dann wieder zurück in Kat. V++ ... VI.

VIII ... X-

Die Profis. So cool, daß sie nicht sprechen. Nix essen, trainieren. Aber nicht zugeben, daß im stillen eifrig Kraft gebolzt wird: Klettertalent ist schließlich angeboren.
Sind des öfteren aus dem Studium geflogen, da das Klettern sooo viel Zeit braucht. Erste Zuschriften an Rotpunkt (Kletterethik, End of Silence ist nicht XI und bla überhaupt).
Keine friends, absolut clean.

IX+ ... n

Sortieren gerade die Dias für den nexten Vortrag, wissen mit dem leben aber nicht so recht was zu tun. Schließlich jahrelang nix gscheits mehr gearbeitet. Finger KO. Und überhaupt, die Toscana ist so schön. Und der Kredit für das Häuslein am Gardasee nicht mehr zurückzuzahlen. Daher wieder Fotoexpedition zum blauen Felsen in Marokko und danach Artikel für's Alpin. Naja. Arbeit halt.
Haben 1000 "Freunde".
Mit 35 so viel Lebenserfahrung wie andere mit 55.

Aber sofern noch im Sportstudium vergebliches Briefeschreiben an Boreal, LaSportiva und Petzl für das Leben im Beruf. Doof, daß klettern so unnütz ist.

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Klettern

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